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Drei mal drei - 2011

Das neunte Treffen der „Masonic Biker in Thüringen - ein ausführlicher Bericht.

 

„Die dritte Art, den Beifall zu bezeigen, ist das Händeklatschen nach Freimaurerweise, bei der man dreimal nacheinander die drei Freimaurerschläge,..., durch Zusammenschlagen der Hände hören lässt....". So steht es in den Beilagen zum II. Logenbuch. Zur Begrüßung und zum Dank wird dieses Zeichen ausgeführt. Der Freimaurer klatscht also neun Mal. Die Zahl „Neun" ist für den Freimaurer etwas Besonderes, Deutungen gibt es viele.

 

Ankunft in Schöngleina

 

Auch für die freimaurerischen Motorradfahrer war diese Zahl in diesem Jahr etwas ganz Spezielles. Wie immer, ein Wochenende vor Christi Himmelfahrt trafen sich alle, die sich von der Einladung auf unserer Internetseite angesprochen fühlten und die die Bedingungen, am Treffen der „Masonic Biker" teilnehmen zu dürfen, erfüllen, in einem kleinen Ort in Thüringen. Hier im „Grünen Herzen" Deutschlands, findet schon seit mehreren Jahren das Treffen dieser Gruppe statt. Zur Teilnahme sind die berechtigt, die Freimaurer sind, auf einem Motorrad anreisen und dabei selbst fahren und die das große Glück hatten, sich rechtzeitig angemeldet zu haben. In diesem Jahr war die Anmeldeliste schon im April so gefüllt, das alle, die sich später anmeldeten, nicht berücksichtigt werden konnten. Die Aufforderung „Flink muss der Maurer sein" bekam hier eine ganz neue Bedeutung. Ach ja, es war das 9. Treffen dieser Gruppe, wobei wir wieder bei der Zahl „9" wären. Die Ortschaft, in der wir und treffen befindet sich an dem Wochenende unseres Treffens immer in einer Ausnahmesituation. Ab Freitag, so gegen Mittag, rollen die Motorräder an. Das einzige Hotel ist komplett ausgebucht, alle verfügbaren Ferienwohnungen sind belegt. Die Brüder kommen aus ganz Deutschland, von Flensburg, Hamburg, Lübeck, aus dem Ruhrgebiet, aus Bayern und aus Sachsen. Aber auch die Gebiete dazwischen sind gut vertreten. Natürlich waren unsere Schweizer Brüder wieder dabei und auch aus Holland hatten sich Freimaurer auf den Weg gemacht und waren gut angekommen. An diesem Tag gibt es ein Wiedersehen der „alten Hasen" und ein Kennenlernen mit den Brüdern, die zum ersten Male teilnehmen. Es ist ein unglaubliches Flair, welches die Teilnehmer in seinen Bann zieht. Das vergangene Jahr wird ausgewertet, Freimaurerei, Motorradfahren und Technik besprochen, ein wunderbares Thüringer Essen eingenommen und auch das eine oder andere Bier oder andere „geistige Getränke" konsumiert. Hauptsächlich von Teilnehmern, die zum ersten Mal an diesen Treffen teilnehmen, bekommt man immer wieder bestätigt, dass sie solch eine Veranstaltung noch nie kennen gelernt haben, dass das Miteinander an diesem Wochenende etwas ganz Besonderes ist. Das Programm in diesem Jahr wies aber auch noch eine weitere Besonderheit auf. Bei allen vergangenen Treffen wurde am Sonnabend eine Ausfahrt und danach im Hotel eine TAI durchgeführt. Dabei wurde bis jetzt jedesmal nach dem Ritual der Großloge AFAM gearbeitet. Da inzwischen auch von unserem Orden immer mehr Brüder teilnehmen, wurde im vergangenen Jahr beschlossen, diesmal nach dem Ritual der GLLdFvD zu arbeiten. Gleichzeitig wurde der Ablauf verändert, so dass wir diesmal am Sonnabend früh, wie immer, eine Ausfahrt begannen, diese aber zu einer Tempelarbeit unterbrachen und dann zurück zum Ausgangspunkt fuhren um dort eine Tafelloge durchzuführen. Die Ausfahrt führte immerhin 68 Motorradfahrer in Kolonne über Saalfeld an den Saaletalstauseen vorbei nach Schöngleina bei Jena. Diese Fahrt war wunderschön, führte sie doch durch eine der schönsten Gegenden Deutschlands. Das Fahren in Kolonne ist natürlich nicht so einfach, jeder trägt dabei die Verantwortung für sich, seinen Vordermann und den Fahrer hinter sich. Dazu kamen die engen Straßen, die vielen Kurven und die Landschaft, die zum Schauen einlud. Alle kamen aber gut in Schöngleina an. Dort erwartete uns in einem alten Rittergut, ein von den Brüdern der Johannisloge „Akazie am Saalestrand" hervorragend präparierter Tempel. Schon im Vorfeld hatten sich die Brüder dieser Loge ganz spontan und kurzfristig bereit erklärt, die „Masonic Biker" bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Worauf sie sich dabei einließen, wussten sie jedoch nicht so genau. Wie geplant erreichten die Fahrer gegen 13.00 Uhr den Hof der Anlage. Die Jenaer Brüder erwarteten sie auf dem Gutshof. Als das Grollen der Motoren immer näher kam, schauten sie etwas überrascht und dann fuhren die Brüder auf den Hof. Motorrad um Motorrad stellte sich in eine Reihe, die Fahrer stiegen ab, begrüßten die Brüder, die doch etwas ungläubig zusahen, wie immer mehr und mehr Maschinen auf den Hof rollten. Wer so etwas zum ersten Mal sieht, kann es gar nicht fassen.

Nach einer kurzen Pause begann unsere Tempelarbeit, an der 73 Brüder teilnahmen. Als Beamten waren Brüder des Freimaurerordens aus ganz Deutschland eingesetzt, den Vorsitz führte der Logenmeister der JL „Harraseiche" zu Chemnitz. Ein Anschreiben an die Brüder des Ordens hatte gereicht, um das zu organisieren. Liebe Brüder, vielen Dank für Eure Bereitschaft und die herrliche Arbeit. Viele der anwesenden Brüder anderer Großlogen erlebten solch ein Ritual zum ersten Mal und waren begeistert. Auch die ausländischen Brüder waren froh, solch eine Arbeit erleben zu dürfen. Die Rede hielt ein Bruder aus Neustrelitz, auch bei ihm möchten wir uns ganz herzlich für seine Worte bedanken. Mit besonderer Freude wurde eine Grußbotschaft des Provinzialmeisters der Provinz Sachsen/Thüringen des Freimaurerordens an die Teilnehmer dieser Arbeit und des Treffens aufgenommen. Nach der Tempelarbeit gab es Linsensuppe und Wiener Würstchen und dann ging es auch schon wieder auf die Heimreise zur Unterkunft. Der ausdrückliche Dank aller Teilnehmer geht an dieser Stelle noch einmal an die Brüder der JL „Akazie am Saalestrand" in Jena, die uns so brüderlich aufnahmen und dabei keinen Aufwand scheuten.

Nach Beendigung der Tour trafen wir uns alle wieder im Hotel und führten dort eine Tafelloge nach AFAM-Ritual durch. Auch das geschah zum ersten Mal. Trinkspruch folgte auf Trinkspruch, die Belegschaft des Hotels verwöhnte uns mit Thüringer Klößen, der Wein schmeckte und die Stimmung war hervorragend. Noch lange saßen die Brüder nach dem Ende der Veranstaltung zusammen, werteten den Tag aus, besprachen sich über ihre Logen, die Freimaurerei, gemeinsame Ausfahrten und was es eben noch so alles zu besprechen gibt. Auch diese Gespräche machen einen Großteil dessen aus, warum alle so gern an dieser Veranstaltung teilnehmen. Nach einer, für manchen, recht kurzen Nacht, ging es für die meisten auf die Rückreise. Einige Brüder nutzen die Gelegenheit und fuhren zusammen mit anderen noch in andere Richtungen, um den Nachteil der langen Anreise in den Vorteil des schon Daseins umzuwandeln. Wir aus Sachsen fuhren auf Nebenstraßen durch Thüringen in Richtung Heimat. Auch uns hatten sich Brüder aus dem Norden und Franken angeschlossen.

Das diesjährige Treffen in Thüringen ist Geschichte. Es war, wie immer, etwas ganz Besonderes, nicht nur weil wir zum ersten Mal nach Ordensritual gearbeitet haben, sondern, weil diese Treffen immer etwas ganz Besonderes sind. Darüber sind wir alle froh. Froh können wir auch darüber sein, dass die meisten sich vom 19.-21. August dieses Jahres in der Schweiz zur Zusammenkunft der „Swiss Masonic Biker" wieder sehen oder eben im nächsten Jahr, am Wochenende vor Christi Himmelfahrt und der Hauptversammlung der GLLdFvD wieder in Thüringen sein werden. Allen, die dieses 9. Treffen der „Masonic Biker" ermöglicht haben, sei es durch die Organisation oder durch ihre Teilnahme, möchte ich von dieser Stelle noch einmal meinen Dank ausdrücken - zum neunten Treffen - durch neunmaliges Zusammenschlagen der Hände, also durch „drei mal drei" und den Ruf: „Sie leben!". Es geschehe also.

Toni

 

 

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