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2016 - BORN TO BE A MASONIC BIKER

Freimaurerei und Motorrad fahren - zwei Hobbys, die eine Menge miteinander zu tun haben
Von Br. Kay Norman (Humanität Nr4. 2016, Seite 17)

Gerade haben mich drei begleitende Brüder wohlbehalten vom Treffen der Masonic-Biker im Thüringer Wald wieder zu Hause in der hessischen Rhön abgeliefert. Das kommentiert ein Bruder meiner Loge dies wie folgt: "Freimaurerei und Motorradfahren, das sind zwei Hobbys, die nichts miteinander zu tun haben ... "

Nun, ich glaube es besser zu wissen, denn ich habe es ja gerade wieder erlebt: "FM 1 ", "MB 17", "Q357". Drei Kennzeichen der 50 bunt gemischten Motorräder, die den Hinterhof des Gasthofes mitten im Thüringer Wald komplett zuparken. Die Symbolik der Buchstaben und Zahlen ist kein Zufall. Die vielen freimaurerischen Abzeichen auf den Maschinen bestärken dies. Und es lässt sich mit gutem Willen sogar das diesjährige Jubiläumstreffen anhand dieser Kennzeichen herleiten: Eine freimaurerische Gruppe (FM), die sich abseits jeglicher Vereinsstruktur als Masonic-Biker (MB) bezeichnet und regelmäßig hier zusammenfindet, begeht das Treffen, das sich aus der Summe der Schritte der Johannis-Grade (3+5+7) ergibt. Eine lebendige Bruderkette aus Menschen und Maschinen.
Die Brüder vieler Oriente aus Deutschland, Dänemark, der Schweiz und den Niederlanden, die sich am Freitagabend treffen, kennen sich zum größten Teil schon seit Jahren. Es gibt ein allseitiges herzliches Willkommen - und das schließt das Personal mit ein, das zum festen Teil der "Familie" gehört.
Samstagmorgen auf dem schon traditionellen Platz vor dem Dorf dann der Auftakt des" Biker-Zeremonials", das sich ein Bruder ausgedacht hat und eine Hymne auf unsere gemeinsamen Hobbys ist. Die Ausfahrt ist als "lebendige Zeichnung" ein Teil der Arbeit. Die Bruderkette besteht aus den Brüdern und ihren Maschinen. Sie wird während der Fahrt von ein paar "Schaffnern" zusammengeschmiedet, damit nach getaner Arbeit auch alle wieder gemeinsam ankommen.

Gruppe in Erfurt - Foto von Dietmar Jürgen

Die sonnendurchfluteten Laubwälder und Alleen zeigen das erste zarte Grün und die Lichtsymbolik des Frühlings. Entlang kleiner Bäche und auf Landstraßen geht es in geordnetem Zug Richtung Thüringens Hauptstadt, wo auf der historischen Zitadelle bereits die Brüder der Loge "Alpha Ori" i.Or. Erfurt warten und mit den BikerBrüdern in die Kette treten. Eine Führung in kleinen Gruppen durch die Altstadt erschließt deren Besonderheiten: Luthers Wirkungsstätten zum Beispiel, oder was die Randsteine an der Krämerbrücke mit dem "Kurve kratzen" und Färber-Waid und Bier mit dem Ausspruch "das stinkt zum Himmel" zu tun haben, und auch, dass die vielerorts zu findenden Symbole Winkel und Zirkel eben doch "nur" Zunftund nicht etwa Freimaurersymbole sind.

"Bewährt Euch in der Welt und im Straßenverkehr ... "

Ein Biker-Bruder empfängt unberechtigterweise das Blitzlicht der "Großen Bewacher der Landstraße". Dies steht eigentlich ausschließlich dem Bikermeister vom Sattel zu!
Die Rückfahrt führt über den höchsten Punkt Thüringens. Es liegt noch jede Menge Schnee unter den Fichten und Salz auf der Fahrbahn. Beim Durchqueren des Ortes Sitzendorf fahren bereits einige Brüder lieber im Stehen und freuen sich auf das Absitzen. Alle folgen nach Beendigung der Zeremonie freudig dem Aufruf des Zeremonienbikers zur Erholung. Diese tritt allerdings erst nach der TA I ein, die entsprechend dem Ritual der A.F.uAM.v.D. im zumeist schwarzen (Leder-)Anzug durchgeführt wird. Die verwendeten Ritualgegenstände sind Unikate aus Motorradmotorteilen. Die Zeichnung trägt den Titel" Kälte": Dieser trotzen die Maurer in der profanen Welt und auf dem Moped gleichermaßen.
Es folgt ein Abend mit intensiven Gesprächen über freimaurerische Themen und natürlich auch Motorräder. Am nächsten Morgen fah ren die Brüder wieder in die Welt hinaus, um sich als Freimaurer und im Straßenverkehr zu bewähren. Jeder bearbeitet seinen rauen Stein und schraubt zusätzlich an seinem motorisierten Zweirad. Die beiden Hobbys scheinen irgendwie doch zusammenzupassen, so man deren Symbolik entsprechend deuten mag. Zumindest verbinden sie die angereisten Brüder.

Erschienen in der Humanität Nr 4. 2016, Seite 17 (PDF (Sie haben keine Berechtigung zum Herunterladen.)

 

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